Schon heute kommen einfache Formen künstlicher Intelligenz in der Immobilienwirtschaft zum Einsatz. Die Anwendungsfelder sind dabei weiter verbreitet, als vielfach angenommen. Die sogenannten Machine-Learning-Algorithmen erledigen in der Regel einfache, sich wiederholende Aufgaben oder werden zur Datenanalyse eingesetzt. Wir stellen die wichtigsten Einsatzbereiche vor.

Künstliche Intelligenz oder kurz KI ist eines der Schlagwörter unserer Zeit. Häufig können wir uns nichts Genaues darunter vorstellen, dabei kommt sie bereits in vielen Bereichen unseres täglichen Lebens zum Einsatz. Auch in der Immobilienwirtschaft steigt die Relevanz Künstlicher Intelligenz im Rahmen des digitalen Wandels zusehends. Doch wozu wird Künstliche Intelligenz eigentlich gebraucht, wofür wird sie bereits verwendet und welche Chancen und Potenziale ergeben sich in Zukunft?

Schwache versus Starke KI

Zunächst sollte geklärt werden, was künstliche Intelligenz eigentlich ist. Ganz allgemein formuliert, beschäftigt sich Künstliche Intelligenz mit der Automatisierung von menschlichem Verhalten und kognitiven Entscheidungen durch Maschinen und Algorithmen. Dabei können zwei Arten unterschieden werden: schwache KI und starke KI. Bei der schwachen KI werden klar definierte Aufgaben oder Problemstellungen über Algorithmen datengetrieben gelöst. Diese Form der künstlichen Intelligenz kommt heute bereits in vielen Bereichen zum Einsatz. Eine starke KI besitzt die kognitiven Fähigkeiten, um Aufgaben kontextunabhängig zu lösen. Sie handelt eigenständig, flexibel und vorausschauend und hat das gleiche intellektuelle Vermögen wie ein Mensch. Starke KI existiert bisher nur in der Theorie und ist aktuell noch Zukunftsmusik, sind ihre Einsatzfelder doch nahezu unbegrenzt. Aber zurück in die Gegenwart: Die Stärke von schwacher Künstlichen Intelligenz liegt im Wesentlichen darin, sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren sowie Muster und Trends in große Datenmengen zu erkennen. Daraus ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Immobilienwirtschaft:

Dokumentenmanagement

Ein Einsatzfeld, das am trivialsten klingt, aber am weitesten verbreitet ist, ist das Dokumentenmanagement. KI hilft beispielsweise dabei, durch eine automatisierte Texterkennung Informationen aus Dokumenten in Datenbanken zu überführen. So können die Algorithmen erkennen, ob es sich bei einem Dokument um eine Rechnung oder einen Vertrag handelt, und dieses Dokument automatisch benennen und in den vorgesehenen Ordner verschieben. Auch bei Immobilientransaktionen und der Due Diligence helfen Algorithmen bei der Datenbereitstellung im virtuellen Datenraum und dem Verwalten von Zugriffsrechten.

Marketing und Immobilienvertrieb

Stylisches Loft oder charmante Altbauwohnung? Algorithmen können anhand von Nutzerdaten mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit voraussagen, welche Wohnpräferenzen eine Person hat und wo die Schmerzgrenze bei Kaufpreis oder Miete liegt. Wohnungsangebote und Marketing können nicht nur zielgruppenspezifisch, sondern individuell auf den persönlichen Geschmack ausgerichtet werden. So hilft KI beim Match-Making von Käufer und Verkäufer oder Mieter und Vermieter.

Smart Buildings & Predictive Maintenance

Durch die Anbringung von Gebäudesensoren an Türen, Fassade, Fenstern, Aufzügen, Heizungs- und Lüftungsanlagen stehen viele Daten zur Verfügung, die für eine intelligente Gebäudesteuerung verwendet werden können. Aus den Nutzerdaten lassen sich Gewohnheiten und Muster analysieren, die beispielsweise für eine intelligente, energiesparende Beheizung, Belüftung und Beleuchtung oder den Fahrstuhlbetrieb genutzt werden können. Ferner ist es der KI möglich, auf der Grundlage von Sensordaten zu Betriebszuständen gebäudetechnischer Anlagen den idealen Zeitpunkt für Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen zu bestimmen. Außerplanmäßige Ausfallzeiten können so auf ein Minimum reduziert und die Lebensdauer der Anlagen erhöht werden.

Standort-, Markt- und Preisanalyse

Um den Preis einer Immobilie einschätzen zu können, werden neben historischen Transaktions- und Gebäudedaten zunehmend auch Standortfaktoren, sozio-demografische Informationen, die Mikrolage und Aspekte der Nachhaltigkeit einbezogen. Künstliche Intelligenz kann all diese Faktoren und ihre Interdependenzen im Rahmen der Miet- oder Preisfindung berücksichtigen und liefert auf Knopfdruck belastbare Ergebnisse. Zudem können auch für Gegenden mit einer geringen Datenverfügbarkeit Preiseinschätzungen getroffen werden.

Warum kommt KI überhaupt zum Einsatz?

Durch die Automatisierung insbesondere von gleichförmigen, wenig anspruchsvollen Arbeitsabläufen und Prozessen durch Künstliche Intelligenz können Kapazitäten für Mitarbeiten geschaffen werden, damit sie sich mit wichtigen Aufgaben befassen können – eine wertvolle Entlastung, gerade angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels. Ein zweiter Punkt ist die Überlegenheit von Künstlicher Intelligenz gegenüber dem Menschen bei der Datenanalyse. Die Menge an Daten nimmt stetig zu, auch in der Immobilienwirtschaft. Um diesen Datenwust analysieren und somit überhaupt verwerten zu können, reichen Taschenrechner oder Excel längst nicht mehr aus. Erst KI-basierte Tools ermöglichen es, aus den Daten wichtige Erkenntnisse abzuleiten.

KI bei Cloudbrixx

Formen der schwachen Künstlichen Intelligenz kommen auch bereits bei Cloudbrixx zum Einsatz, beispielsweise bei der Erkennung, Zuordnung und Verteilung von Dokumenten und Plänen in CLOUDBRIXX.REAL. Ein weiterer Algorithmus in CLOUDBRIXX.REAL., der sich derzeit noch in der finalen Testphase befindet, soll im neuen Feature Prüf-Pilot zur Anwendung kommen. Prüf-Pilot automatisiert das Instandhaltungsmanagement für technische Anlagen in Gebäuden. Dazu werden zunächst alle technischen Anlagen im Rahmen einer Inventur erfasst bzw. über einen Datenimport in Cloudbrixx bereitgestellt und auf Grundlage der eingegebenen Parameter sowie der Lage des Objektes bewertet. Der von Cloudbrixx gemeinsam mit Lc² entwickelte Algorithmus beinhaltet die technischen Vorschriften und bundeslandspezifischen gesetzlichen Richtlinien, die maßgeblich für die einzuhaltenden Prüfzyklen sind, und schlägt automatisiert die notwendigen Prüftermine vor. Darüber hinaus verwendet CLOUDBRIXX.DEAL. Block-Chain Technologie, um über Prüfsummen die Manipulationen an Dokumenten eindeutig zu identifizieren, welches im Transaktionsprozess einen großen Mehrwert darstellt.